Drehbeginn von „Zwei Herren im Anzug“, ein Film von und mit Josef Bierbichler nach seinem gleichnamigen Roman

„Zwei Herren im Anzug“ heißt das Kinoprojekt, bei dem Josef Bierbichler Regie führt, wie auch vor der Kamera in der Rolle des alten Seewirts agiert und für das er – nach seinem gleichnamigen Roman (Suhrkamp 2011) – das Drehbuch geschrieben hat. Mit ihm spielen Martina Gedeck als Theres, Simon Donatz (junger Seewirt), Sophie Stockinger (Theres, jung), Irm Hermann (Philomena) und Sarah Camp (Hertha). Gedreht wird an insgesamt 31 Tagen in einem Winter- und einem Sommerteil in Thüringen und in Bayern. Drehbeginn war am vergangenen Wochenende in Mitteldeutschland.

Erzählt wird die Geschichte einer alteingesessenen Wirtsfamilie, die auch eine Landwirtschaft und eine Fremdenpension betreibt und von anderen Bewohnern eines Dorfes an einem bayerischen See. Mit ihren Kindheitserinnerungen und Traumata stehen sie exemplarisch für eine Epoche der Veränderungen und erzählen erstmals, wie Bayern das wurde, was es heute ist.

„Es ist die Geschichte von der Wandlung des Landlebens durch den ersten Weltkrieg, die Nazis und die Wirtschaftswundergesellschaft der jungen Bundesrepublik, von den Jahren deutscher Geschichte zwischen 1914 und heute oder, wie aus armen Bauern neu- oder „mittelreiche“ Bürger werden. Erzählt mit Josef Bierbichlerischem Saft und Kraft und bayerischer Wucht, aber ohne Dirndl und Geranien“ sagt der Produzent Stefan Arndt.

Regisseur und Drehbuchautor Josef Bierbichler über die Adaption seines Romans: „Für das Schreiben des Drehbuchs galt es, die Geschichte des Romans, die sich nach und nach über einen erzählten Zeitraum von siebzig Jahren dehnt, so zu bündeln und ihren Fokus entsprechend einzustellen, dass eine eigenständige, filmgerechte Erzählung daraus werden konnte. Dafür bot sich als Panier die Figur des Seewirts an. Es war in groben Umrissen mein Vater, an dessen mir erinnerbaren Verhaltensweisen und Sonderbarkeiten ich mich beim Entwerfen der Seewirts Figur eher unbewusst entlang hangelte. Aber es ist eben auch ganz und gar nicht mein Vater. Es sind der Grundausstattung der Figuren viele Elemente hinzugefügt worden, damit repräsentativ bäuerliche Menschen aus dieser Zeit entstehen konnten. Es muß nachvollziehbar sein, welchen Veränderungen sich diese anzupassen hatten, um jeweils in ihrer Zeit bleiben und ihr standhalten zu können. Dann kann auch verstanden werden, warum gerade in diesen erzählten siebzig Jahren, wie nebenher, die jahrhundertelange Stetigkeit des bäuerlichen Lebens sich aufzulösen begann im unaufhaltsam beschleunigten Fortschreiten der technischen Entwicklung des 20. Jahrhunderts.“

Die Kamera führt Tom Fährmann (FRAU MÜLLER MUSS WEG, DAS WUNDER VON BERN), das Szenenbild wird von Josef Sanktjohanser (DER GROSSE KATER, RÄUBER KNEISSL) ausgestattet, Katharina Ost (GRÜSSE AUS FUKUSHIMA, DAS TAGEBUCH DER ANNE FRANK) zeichnet für das Kostümbild verantwortlich, Anette Keiser (DAS WEISSE BAND, 3096 TAGE) übernimmt das Maskenbild und Karina Ressler (REVANCHE, LOURDES) wird den Film schneiden.

„Zwei Herren im Anzug“ ist eine Produktion von X Filme (Produzenten: Stefan Arndt & Uwe Schott) in Koproduktion mit dem Bayerischen Rundfunk (federführend), Cornelia Ackers und Carlos Gerstenhauer, dem Westdeutschen Rundfunk, Sophie Seitz und Arte, Andreas Schreitmüller sowie Monika Lobkowicz (BR / Arte).

Gefördert wird das Projekt vom FFF FilmFernsehFonds Bayern, der FFA Filmförderungsanstalt, dem MBB Medienboard Berlin-Brandenburg, der MDM Mitteldeutschen Medienförderung und dem DFFF Deutschen Filmförderfonds.

X Verleih bringt den Film in die deutschsprachigen Kinos. Beta Cinema hat den Weltvertrieb übernommen.

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