Die Auseinandersetzung mit der eigenen Identität ist ein Kernthema des Coming-of-Age-Films. Doch während es in den Filmen dieses Genres meist um wilde Ausbruchsversuche und Experimente geht, schlägt EMPÖRUNG einen anderen Tonfall an. Die Adaption des gleichnamigen Romans von Philip Roth ist zurückhaltend und wirkt vielmehr beklemmend. Sie setzt im Jahr 1951 ein und damit noch vor den großen gesellschaftlichen Umbrüchen der 1960er-Jahre. Und sie konzentriert sich eher auf den innerlichen als den äußerlichen Aufruhr und Protest.Vor dem Hintergrund der McCarthy-Ära erzählt EMPÖRUNG davon, wie ein junger Mann an einem College zunehmend an seine Grenzen stößt. Wie er erfahren muss, dass Anpassung um jeden Preis als erstrebenswerter gilt als persönliche Freiheit und die Jugend unter ständiger Beobachtung und Kontrolle von Autoritäten lebt. In langen Dialogen lotet der Film die Konflikte aus und konzentriert sich dabei ganz auf das Spiel der Darsteller/innen. Zugleich aber sind die Themen, die in EMPÖRUNG verhandelt werden, keineswegs nur in dem historischen Rahmen der Filmhandlung von Relevanz, sondern erweisen sich als aktuell und zeitlos. EMPÖRUNG eignet sich insbesondere für Schüler/innen ab der 10. Jahrgangsstufe und ab 16 Jahren und bietet gute Anknüpfungspunkte für die Schulfächer Deutsch, Englisch, Ethik/Religion, Geschichte und Kunst.