ZWEI HERREN IM ANZUG ist angesiedelt in der bayerischen Provinz, an einem gutbürgerlichen Gasthaus am See in einem fiktiven Ort. Auch dort hinterlassen die beiden Weltkriege ihre Spuren in der Geschichte einer Familie, auch dort erhält nach dem Zweiten Weltkrieg das Wirtschafswunder Einzug. Und auch dort gibt es einen Bruch zwischen der Nachkriegsgeneration und den Eltern, die sich plötzlich für ihr Verhalten während der NS-Zeit rechtfertigen müssen und deren Floskeln nicht mehr akzeptiert werden. All diese Ereignisse kommen im Gespräch der beiden Protagonisten, die am Tag der Beerdigung der Ehefrau und Mutter nach langem Schweigen wieder miteinander konfrontiert werden, noch einmal auf den Tisch. Dabei geht es nicht nur um das Erlebte, sondern vor allem auch um das Verdrängte in einem ziemlich chaotischen Jahrhundert – und damit um die zentralen allgemeinen Fragen, wie man in Deutschland mit
der Geschichte umgehen kann und soll. ZWEI HERREN IM ANZUG, entstanden nach Josef Bierbichlers Roman „Mittelreich“, der für die Adaption deutlich verdichtet wurde, eignet sich insbesondere für Schüler/innen ab der 10. Jahrgangsstufe und ab 16 Jahren und bietet Anknüpfungspunkte für die Schulfächer Deutsch, Ethik/Religion, Geschichte und Kunst.
